Geschichte des Premberger Berglaufs

Man hat im Ziel auf dem Münchshofener Berg  einen der schönsten Ausblicke über das Naabtal. Doch bevor  alljährlich die Laufsportler in diesen Genuss kommen, vergiessen sie sehr viel Schweiß. Sie  freuen sich dann aber umso mehr,  wenn sie auf dem Gipfel durchs Ziel laufen. Seit 1990 starten die Bergläufer zu diesem fordernden Event und ebenso lang zeigte sich das sportliche Unikum Franz Pretzl dafür verantwortlich. Ab 2020 nimmt das Juniorteam mit Sebastian Gleissl und Simon Caspers die Sache in die Hand und werden die 30 jährige Tradition fort führen.

1990 war auch zugleich die erste Oberpfalzmeisterschaft in dieser Disziplin und die ersten Oberpfalzmeister hießen Hans Beck und Elisabeth Dehling. Seit dieser Zeit nahmen 2200 Sportler den Münchshofener Berg in Angriff, vom reinen Hobbyläufer bis hin zum ehemaligen Weltmeister über 3000 m Hindernis Patriz Ilg.

Die zündende Idee hatte 1990 Franz Pretzl, der in seinem Laufkollegen aus Premberg Hubert Hofrichter schnell einen Gleichgesinnten fand. Die Gegend über dem Naabtal mit dem Münchshofener Berg ist ideal und so fanden beide auch gleich einen passenden Trail auf dem Höhenzug über dem Naabtal. 6168 m ist die Strecke seit 1996 lang und dabei werden knapp 260 Höhenmeter bezwungen. Gestartet wurde 1990 im Dorf mit einer Dorfrunde. Seit 1996 jedoch wurde der Start auf den Anger verlegt und die Bergläufer drehen zuerst hier eine Runde bevor es durchs Dorf zum ersten Anstieg geht.

Dass auf diesem bergigen harten Kurs Zeiten von einem Schnitt unter der vier Minuten/Kilometer Marke  bei den Herren  gelaufen werden, ist kaum zu glauben. Auch die Zeiten der  Damen sind beachtenswert, welche einen Schnitt von gut unter 5 Minuten/Kilometer erreichen. 

Zusammen mit der FFW Premberg, der LAG Schwandorf und später mit dem TV Burglengenfeld konnte der etwas „andere Laufwettbewerb“ bis heute durchgeführt werden. Der Premberger Berglauf ist der älteste Berglauf in der Oberpfalz und gehört auch zu den Älteren in Bayern. Das Premberger Duo organisierte gemeinsam bis 1999 das Rennen, ehe sich der im Jahre 2009 verstorbene Hubert Hofrichter aus Altersgründen zurückzog. Seit dieser Zeit führt  Franz Pretzl alleine Regie für diesen fordernden Laufwettbewerb in der Oberpfalz.

Auch selber haben es die beiden zu höchsten Ehren gebracht. Hubert Hofrichter erkämpfte sich im Jahre 2000 seinen größten Erfolg, er wurde in Spanien Weltmeister im Halbmarathonlauf und beendete danach seine aktive Laufbahn. Leider verstarb der naturverbundene Sportler im Jahre 2010. Richtig erfolgreich wurde Pretzl nach seiner läuferischen Laufbahn, als er sich verletzungsbedingt dem Duathlon- und Triathlonsport verschrieb. So holte er fünf Europameistertitel, sowie jeweils 2 Vize- und 2 Weltmeistertitel im Wintertriathlon. Seinen größten Erfolg feierte er jedoch 2008 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im X-Terra Crosstriathlon auf Maui Hawaii.

Insgesamt sahen in den vergangenen 29 Jahren 33 verschiedene Ausdauerläufer und Ausdauerläuferinnen als Erster die Ziellinie auf dem höchsten Punkt im Städtedreieck. Der Premberger Berglauf hat seit seinem Start 1990 bei den Herren 16 verschiedene Sieger gesehen. Bei den Frauen sahen 17 verschiedene Sportlerinnen das Ziel auf dem Münchshofener Berg.

Gleich zwei Damen teilen sich die oftmaligste Ankunft am Gipfel des Münchshofener Berges. Die Wackersdorferin Brigitte Ehrenstraßer (Dehn) und die Teublitzerin Sabine Eichinger waren jeweils 4 mal erfolgreich. Dreimal als schnellste empor lief Marecela Loza Hilares. Zwei Siege landete die Tschechin Marta Stroubovka 1993 – 1994  und Eva Kummert 2007 – 2010, Martina Pollmer1998 – 2015, Eva Kummert 2007 – 2010.

Beim männlichen Geschlecht beherrschten die Gebrüder Schönberger das Geschehen auf den Anhöhen über der Naab. Die Siegerliste führt der jüngere Korbinian Schönberger an, der  zu den stärksten Bergläufern Bayerns und Deutschlands gehörte. So stand er  2002, 2004, 2005, 2010 und  2015 fünfmal als erster am Gipfel.

Der  ältere Christian gewann bis 1998 viermal den 6168 m langen Berglauf. Drei Siege verbuchte der Maxhütter Werner Forster der 1994, 1999 und 2001 erfolgreich war. Triathlet Ralf Preisl  gewann zweimal 2007 und 2012 in Premberg, ebenso Crosstriathlonweltmeister Thomas Kerner 2013 – 2015.sowie Marco Sturm 2017 – 2018. Selbst Organisator und Gründer Franz Pretzl konnte sich zweimal in die Siegerliste einreihen, 1997 und mit 42 Jahren auch noch im Jahre 2000.

Tabellenzeiten ab 1996

Platz  Name Herren  Jahr  Zeit  Name Damen  Jahr  Zeit 
Korbinian Schönberger  2010  22.15  Maria Kerres  2020  26.32 
Erik Hille  2020  22.28  Eva Haberl  2021  28.22 
Ralf Preissl  2012  22.48  Iza Hilares Marcela  2014  28.32 
Sebastian Gleißl  2021  22.51  Lisa Witzel  2021  29.07 
Jiri Vojak  2006  22.52  Eva Haberl  2020  29.09 
Korbinian Schönberger  2004  22.57  Birgit Hirl  2012  29.12 
Korbinian Schönberger  2005  22.57  Maier Karina  2020  29.25 
Ralf Preissl  2010  23.01  Andrea Lanzinger   2015  29.32 
Jörg Bühner  2006  23.08  Brigitte Dehn/Ehrenstraßer  2002  29.36 
10  Vokmer Retzer  2004  23.08  Gerlinde Aukofer  1997  29.47 
11  Ralf Preissl  2007  23.19  Susanne Schmidt  2018  29.53 
12  Anderson Scott  2021  23.21  Eva Hastreiter  2011  30.10 
13  Werner Forster  1999  23.24  Sabine Eichinger  2002  30.39 
14  Thomas Ilg  1996  23.31  Heimerl-Schafbauer  1999  30.40 
15  Michael Schaller  2021  23.33  Ines Ugele  2017  30.40 
16  Marco Benz  2020  23.37  Eva Kummert  2007  31.15 
17  Korbinian Schönberger  2016  23.38  Petra Reinhart  1997  31.15 
18  Franz Pretzl  1996  23.41  Mauella Zeller  2012  31.50 
19  Christoph Sturm  2020  23.41  Michaela Konhäuser  2013  31.51 
20  Thomas Gerber  1996  23.47  Helena Pretzl  2018  30.59 
21  Franz Pretzl  1997  23.55  Marianne Schweiger  1996  31.59 
22  Joachim Malzer  1997  24.00  Ursula Bircheneder  1996  32.12 
23  Klaus Ackermann  1996  24.00  Bianca Schubert  2009  32.20 
24  Peter Simon  2003  24.04  Ulrike Humbs  2000  32.24 
25  Martin Diermeier  2004  24.07  Martina Pollmer  1996  32.25 
ewige Bestenliste